Vorbereitung ist alles – und Motivation auch!

Ein erfolgreiches Vorstellungsgespräch zu führen, ist für uns, die wir in Deutschland schon lange leben, eine Herausforderung. Wieviel mehr ist es für diejenigen, die aus einem anderen Kulturkreis kommen.

Ich habe ein neues Projekt gestartet, Menschen aus dem arabischen Raum vorzubereiten für Bewerbungsgespräche mit der Wirtschaft.

Das sprachliche Vokabular zu lernen, ist das Eine. Doch den Ablauf eines Bewerbungsgespräches kennen zu lernen, mit den vielen Fragen nach der beruflichen und auch persönlichen Qualifikation, auf die eine Antwort zu geben ist – das ist eine weitere Variante, die vielen Migranten und Flüchtlingen fremd ist.

In den letzten acht Wochen habe ich eine junge BWL Studentin aus Damaskus, Syrien sprachlich und inhaltlich vorbereitet für ein Vorstellungsgespräch bei der hiesigen Bank.

Sie hat das Sprachniveau A1. Doch ihre berufliche Qualifikation in ihrem Heimatland ist sehr hoch: Bachelor und die vorbereitete Thesis für den Master. Sie konnte wegen des Krieges und der Flucht die Thesis nicht beenden.

Wir haben gemeinsam in den letzten Wochen immer wieder das Vorstellungsgespräch „durchgespielt“. Ich habe mit ihr gemeinsam die üblichen Fragen und Antworten auf Deutsch diskutiert und vorbereitet.

Heute fand das Vorstellungsgespräch statt. Der Banker war sehr angetan von ihren Sprachkenntnissen, von ihrer Qualifikation. Er ist bereit, für sie einen passenden Praktikumsplatz in der Bank zu suchen und stellte ihr die Möglichkeit einer Ausbildung zur Bankkauffrau als weitere Option vor.

Und das mit noch nicht abgeschlossenem A1 Sprachunterricht. Die junge Syrerin ist sehr motiviert, in dem nächsten halben Jahr den Abschluss B1 erfolgreich abzuschließen. Zusätzlich werden wir die bankinterne Sprache einüben. Sie wird weiterhin geschult und vorbereitet auf die deutsche Arbeitswelt. Nur so geht es!

INTEGRATION gelingt wenn, beide Seiten mitarbeiten.